Painting with the Camera Landscapes opening up: Deserts, or waterless wastelands
on the moon. A mountain range is stretching across the horizon and behind
it is a cherry red sky, rippling like wrapping paper, smooth, flat, and
very close. Puzzled, one has to take a closer look - and starts losing
ground: The mountain's outlines turn out to be flat, like a watercolour
wash in a paper sky, but the plain in the front definitely consists of
pebbles and earth, stretching into the distance. There is no visible break
between the deep space of the landscape and the flat sky. Is this a landscape
though, or simply a detail photography of a rock? Other photographic works seem to be more definite. There
are close-ups of stones and structures, but these, too, are contrasted
by coloured areas which confuse our sense of space, creating shadows and
areas that could be holes or just an illusion of light. How does she do
it? The coloured areas curve, creating shadows, outgrowths, and loops in time and space. The spectator has to follow, amazed and pleased, without clearly understanding how this came into being. The photographs combine the complementing worlds of light and shadow. A bed spring becomes a sculpture entwined with its own shadow until both stand equally touchable before the spectator´s eyes. Under the wandering light, the sculpture keeps changing. The spring becomes a sundial and its curled hand moves around and through it until they merge into a double spring, a complex structure connecting the tangible and the intangible. Dr. Käthe Wenzel
Malerei mit der Kamera Landschaften tun sich auf: Wüsten oder wasserlose
Ebenen auf dem Mond. Ein Bergkamm streckt sich über den Horizont,
und dahinter öffnet sich der Himmel: kirschrot, geriffelt wie Packpapier.
Eine glatte Fläche, ganz nah. Man stutzt, sieht genauer hin und verliert
den Boden unter den Füßen: Die Umrisse der Bergkette erweisen
sich als flach, wie in den papierenen Himmel hinein aquarelliert; aber
die Ebene im Vordergrund besteht aus Kies und Erde und zieht sich in die
Ferne, der Umbruch vom Tiefenraum der Landschaft in den flachen Himmel
ist nicht zu entdecken. Überhaupt, handelt es sich um eine Landschaft,
oder um Detailaufnahmen von Felsen? Die Dimensionen lassen sich nicht
mehr bestimmen. Man schwankt, die Größenverhältnisse verschieben
sich, ist man ein Zwerg oder ein Riese? Alexa Daerrs Scheinlandschaften spielen mit der Wahrnehmung der Betrachter, führen sie aufs Glatteis und erzeugen räumliche Verwirrung. Panorama oder Detail? Vielleicht ist doch etwas dran an der Idee von den Verbindungen zwischen Mikro- und Makrokosmos. Andere Fotoarbeiten scheinen eindeutiger. Man erkennt
Nahaufnahmen von Steinen und Strukturen, aber auch diese sind mit farbigen
Flächen konfrontiert, die das Raumgefühl durcheinander bringen,
sie werfen Schatten und Räume auf, die Löcher sein könnten
oder eine Täuschung des Lichts. Wie hat sie das gemacht? Die farbigen Flächen krümmen sich, erzeugen Schatten, Gewächse und Raum-Zeit-Schleifen, denen man erstaunt und erfreut nachgeht, ohne klar zu verstehen, wie sie entstanden sind. In den Fotografien verbinden sich die Gegenwelten von Licht und Schatten. Eine Bettfeder wird zur Skulptur, die sich mit ihrem Schatten verknotet, bis beide gleichberechtigt fassbar vor dem Betrachter stehen. Mit dem wandernden Licht verändert sich die Skulptur. Die Sprungfeder wird zur Sonnenuhr, und ihr geringelter Zeiger wandert durch sie hindurch und um sie herum, bis eine Doppelschleife entsteht, ein komplexes Gebilde, das das Fassbare mit dem Ungreifbaren verbindet. Dr. Käthe Wenzel |